Stadtgedächtnis seit 1879

Ein Flüsschen durch die Stadt
Seit dem Ausbruch der Cholera in Basel 1855 bemühte sich das Baukollegium, das Birsigbett durch das ständige Offenhalten von zwei Wasserrinnen entlang des Ufers sauberer zu halten. Eine durchgreifende Verbesserung der Verhältnisse brachte aber erst die Birsigkorrektion und Überwölbung des Baches in mehreren Etappen. Bis zur Eindolung unterhalb des heutigen Heuwaageviadukts gab es in der Altstadt zahlreiche kleine Brücken, deren Gewölbe teilweise noch heute in der Bausubstanz des unterirdischen Flusstunnels erhalten sind.
Noch vor 1900 wurde der Birsig zwischen Hauptpost und Barfüsserplatz überwölbt, an gleicher Stelle entstand die neue Falknerstrasse. In einem nächsten Schritt wurde der Birsig zwischen Schifflände und Fischmarkt überdeckt. Der Flussabschnitt in der Steinenvorstadt vom Fussgängersteg bei der Theaterturnhalle (Theatersteg) bis zur Lohhofbrücke konnte 1948/50 geschlossen werden. Die letzte Etappe wurde 1953 mit der Überdeckung des Birsig unterhalb der Heuwaage abgeschlossen.
Das Foto stammt vom 8. Mai 1914, heute vor 111 Jahren, und zeigt den noch offenen Birsig nach seiner Korrektion zwischen Klosterbergbrücke und Theatersteg. Hier dauerte es noch mehr als drei Jahrzehnte, bis der schmale Fluss im Tunnel verschwand.
Auf der Website altbasel.ch hat «Grabmacherjoggi» Roger Jean Rebmann die Geschichte des Birsigs, seiner Korrektion und schrittweisen Eindolung ausführlich beschrieben.
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG A 4823