Stadtgedächtnis seit 1879

Neubau an der St. Johanns-Vorstadt 29
Neubau an der St. Johanns-Vorstadt 29 vor 125 Jahren: «Der Weitere Bürgerrat erteilt seine Einwilligung zum Neubau der Mägd in der St. Johannvorstadt um eine Bausumme von 180000 Franken» (Basler Chronik, 15. Dezember 1898).
Vor fünf Jahren stellte die Basler Regierung das Haus zur Mägd unter Denkmalschutz: «Die Regierung besiegelt mit der Publikation im Kantonsblatt den Vertrag mit der Vorstadt-Gesellschaft zur Mägd. Das 1313 erstmals erwähnte Haus in der St. Johanns-Vorstadt wurde 1517 von der Vorstadtgesellschaft erworben. Um 1900 entstand das heutige Gebäude. Mit der Unterschutzstellung des historischen Bauwerks ist dessen Unterhalt gesichert» (Basler Chronik, 22. August 2019).
Der Hausname Mägd geht auf den Namen «Zu den Maegden» zurück, als die religiöse Frauengemeinschaft der Beginen das Haus bewohnte. Fischer und Schiffer erwarben das Haus 1517 und richteten dort ihre Vorstadtgesellschaft ein. Ende des 19. Jahrhunderts stimmte der Weitere Bürgerrat dem Neubau der Mägd in der St. Johanns-Vorstadt zu. Am 9. Juni 1900 wurde der Neubau des Gesellschaftshauses zur Mägd der Architekten Müller & Hess eingeweiht. Im Jahre 1973 erfolgte eine Aussen- und Innenrenovation, die den Saal im ersten Stock, die Wohnungen und Mansarden sowie die Fassade und das Dach umfasste. Die Kosten beliefen sich auf rund eine Million Franken. 2018 wurden der grosse Saal und die Holbeinstube restauriert.
Im Sommer verabschiedete sich der italienische Gastronom Adriano Giordano von seinen Gästen in der «Mägd». Während 15 Jahren führte er das Traditionslokal in der St. Johanns-Vorstadt. Sein Nachfolger wird künftig Alexandre Kaden mit seiner Groupe Oniro sein, die unter anderem bereits die Safran-Zunft, die Brauerei, das Bistro Kunstmuseum oder das Le Rhin Bleu unter ihrem Dach vereint.
Bild: Das alte Gesellschaftshaus zur Mägd an der St. Johanns-Vorstadt 29, vor 1899, Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 6583, Jakob Koch
Bildquelle: Neubau an der St. Johanns-Vorstadt 29 vor 125 Jahren