«Bürgerz‘morge» und «White Dinner»

Wer erinnert sich noch an die «Bürgerz‘morge», die der damalige Verkehrsdirektor Paul Gutzwiller in den 1970er-Jahren organisierte? Vor genau einem halben Jahrhundert, am 11. Mai 1975, notierte die Basler Chronik: «Rund 500 Baslerinnen und Basler nehmen am ersten Bürgerz'morge des Verkehrsvereins auf dem Marktplatz teil». Mit der Begründung «Die solle schwätze zämme» und um die Bedürfnisse der Bevölkerung besser kennen zu lernen, inszenierte Verkehrsdirektor «Gutzi» den Zmorge als Happening. Aber auch im Kampf gegen ausgestorbene Strassen, verlassene Plätze und eine «schöne leere Stadt». Von den 2000 Menschen auf und um den Marktplatz waren laut Medienberichten nur ein Zehntel aktive Picknicker. Am 22. Juni 1975 fand der «näggschti Bürgerz’morge» auf dem Münsterplatz statt.

Vor zehn Jahren nahmen 5500 ganz in Weiss gekleidete Personen am ersten Basler «White Dinner» zwischen Marktplatz und Mittlerer Brücke teil. Oder am «Persil-Picknick à la Uriella», wie es der Journalist Roger Thiriet nannte. Eingeladen hatte der Verein Pro Innerstadt. Vorbild für das monochrome kulinarische Fest waren die White Dinners in New York und Paris. Die Kritiker der Grossveranstaltung luden parallel zu einer bunten Nacht ans Rheinbord. Christine Müller hat den Anlass für das Stadtbuch 2015 festgehalten.

Im Bild: «Bürgerz‘morge» auf dem Marktplatz vor 50 Jahren, am 11. Mai 1975.

Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto: Hans Bertolf, BSL 1013 1-6779 1

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