Stadtgedächtnis seit 1879

Subventionen für die Komödie
Vor 60 Jahren regte sich in Basel Widerstand gegen die Subventionierung von Theaterhäusern: «Von einem Referendumskomitee werden rund 1300 Unterschriften gegen den Grossratsbeschluss über die Subventionierung der Komödie bei der Staatskanzlei eingereicht» (Basler Chronik, 1.Februar 1965). Die Komödie stellte 1964 ein Kreditbegehren von 572‘600 Franken zur Deckung aufgelaufener Schulden und ein Subventionsgesuch von 709‘600 Franken für die Spielzeit 1965/66. Der zuständige Regierungsvertreter war der Ansicht, dass die Komödie vor dem Konkurs stehe, wenn ihr nicht innerhalb der allfälligen Referendumsfrist geholfen werden könne. Der Kreditantrag zur Deckung der aufgelaufenen Schulden wurde mit grossem Mehr gegen 10 Stimmen gutgeheissen, der Subventionsbeschluss jedoch zur Vorberatung an eine Kommission überwiesen.
Die 1950 eröffnete Komödie, das erste Kammertheater der Schweiz, erhielt 1961 einen Neubau nach Plänen des Architekten Karl Künzel. Das erste Gebäude wurde abgerissen, das Nachbargrundstück erworben und beide Parzellen überbaut. Gründer der privaten Komödie mit 270, später 600 Sitzplätzen war der Basler Theatermann Egon Karter, der bis 1968 Direktor blieb. Ein Jahr später fusionierten Komödie und Stadttheater zum Basler Theater, das seit 1975 Theater Basel heisst. Im Jahr 2001 wurde die Komödie mit einer Abschlussgala geschlossen.
«Die Basler Jugend liebt das gute Theaterspiel» lautet der Titel eines Stadtbuch-Beitrags von 1962.
Im Bild: Kinder gehen ins Märchen – Gedränge vor dem Eingang der Komödie, 1953/54. (Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto Hoffmann, BSL 1045d 4-136 1)
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto Hoffmann, BSL 1045d 4-136 1