Stadtgedächtnis seit 1879

Neues Lehrerseminar vor 100 Jahren
Mit dem Lehrerbildungsgesetz im Jahr 1922 wurde die pädagogische Ausbildung aller Lehrergruppen neu geregelt. An die Stelle vielfältiger Ausbildungsgänge sollte ein Lehrerseminar treten, das die gesamte theoretische und praktische Ausbildung für alle Schulstufen übernehmen sollte und damit den Charakter eines Pädagogischen Instituts erhielt. Mit der Professionalisierung des Berufs wurden die Lehrerinnen und Lehrer zu staatsbürgerlichen Respektspersonen. Aufgrund organisatorischer Probleme, insbesondere fehlender Räumlichkeiten, konnte das Seminar erst im Herbst 1925 eröffnet werden.
Bis 1959 war es in verschiedenen Räumlichkeiten rund um den Münsterplatz untergebracht. In diesem Jahr bezog das Lehrerseminar das Haus Sandgrube an der Riehenstrasse 154. 1931 erwarb der Staat für 4,5 Millionen Franken die Sandgrube samt Land und Liegenschaften und liess das barocke Anwesen zwischen 1957 und 1959 für die Nutzung durch das Lehrerseminar umbauen. So wurden Anbauten von 1868 entfernt und die im 19. Jahrhundert aus Kalkstein erneuerten Freitreppen durch solche aus Sandstein ersetzt.
Das Lehrerseminar trägt heute den Namen Institut Sekundarstufe I und II und ist in die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW integriert. 1975 feierte das Kantonale Lehrerseminar sein 50-jähriges Bestehen. Das Stadtbuch 1975 zeichnete die Geschichte nach.
Im Bild: Hoffassade des Herrenhauses Sandgrube, in dem das Kantonale Lehrerseminar untergebracht ist (1975). Foto: P. & E. Merkle
Bildquelle: Basler Stadtbuch 1975