Land unter, heute vor 115 Jahren

Am 16. Juni 1910 stieg der Rhein in Basel über seine Ufer. Im Kleinbasel schwappte das Hochwasser zwischen Mittlerer Brücke und Kleinem Klingental bis auf die Strasse. Doch auch auf der Grossbasler Seite bekamen Schaulustige etwas zu sehen. Am St. Johanns-Rheinweg legten in diesen frühen Jahren der Rheinschifffahrt die Güter- und Passagierschiffe an. Der Grossbasler Holzsteg für die Klingentalfähre ‹Vogel Gryff› liegt beinahe komplett unter Wasser. Dahinter sieht man die ‹Müllheim a. Rh.›, mit der damals in den Sommermonaten regelmässige Passagierdampferfahrten von Basel rheinabwärts angeboten wurden. Im Hintergrund zeichnet sich die alte Johanniterbrücke ab, damals die letzte Rheinbrücke auf Schweizer Boden.

Hauptgrund für das Hochwasser im Juni 1910 waren extreme Regenfälle, bei denen an einem Tag bis zu ein Siebtel der jährlichen Niederschlagsmenge fiel. Zudem schmolz der Schnee in den Bergen in grossen Mengen und verstärkte die Katastrophenlage zusätzlich.

Während eines Hochwassers müssen die Fähren am Rheinknie notgedrungen den Betrieb einstellen. ‹Von Beruf Fährimaa› lautet der Titel eines Stadtbuch-Artikels von 2006, verfasst vom Kleinbasler Politiker und Buchautor Niggi Schoellkopf.

Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 1-37-1

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