Stadtgedächtnis seit 1879

Baseldytschi Bihni
Vor hundert Jahren, am Sonntag, 18. Januar 1925, entstand in Basel aus der «Dramatischen Gesellschaft Basel» die «Dialektgruppe Baseldytschi Bihni». Seither werden Theaterstücke in Baseldeutsch aufgeführt. Anlässlich einer Hochzeitsfeier gründeten Hochzeitsgäste bei einem Schlummertrunk im damaligen Clarabad die Dramatische Gesellschaft. Paragraph 1 der Statuten, die am 1. Januar 1893 in Kraft traten, lautete: «Die "Dramatische Gesellschaft Basel", [...] bezweckt die Pflege und Veredelung geselliger Unterhaltung.»
In ihren Anfängen verfügte die Baseldytschi Bihni über keine eigene Bühne. Als Probe- und Aufführungslokale dienten das Café Spitz, die Cardinalhalle, die Burgvogtei-Halle, das Gundeldinger-Casino, das Stadttheater und der Saal im Greifenbräu-Horburg. Am 1. Mai 1949 bezog das Theater ein Probelokal an der Clarastrasse 39, in dem auch Requisiten gelagert werden konnten. Anfang der sechziger Jahre erhielt die Basel Dytschi Bihni als erste Laienspielgruppe der Schweiz ein eigenes Theater im Keller an der Leonhardsstrasse 7. Mit der Erweiterung des Kohlenberg-/Holbeingymnasiums 1995 musste die Baseldytschi Bihni das Kellerlokal an der Leonhardsstrasse verlassen und in Kellerräume im Lohnhof umziehen.
Die Baseldytschi Bihni zeigt mit über 50 Vorstellungen pro Jahr lokale Kleintheaterkunst. Neben der Unterhaltung des Publikums geht es darum, die Basler Mundart zu fördern, zu pflegen und ihr eine Bühne zu geben. 85 freiwillige Helferinnen und Helfer setzen sich dafür ein. Der Eintritt zum Theaterabend ist frei, ein Austrittsbatzen wird geschätzt. Das ehrenamtliche Engagement wurde letztes Jahr mit dem Prix Schappo gewürdigt.
Unter dem Titel «1892–1992 Baseldytschi Bihni – e Basler Läggerli wird hundert» berichtet das Stadtbuch 1992 über die Geschichte und das Jubiläum des Theaters.
Bild: Im Restaurant Clarabad wurde 1892 die Dramatische Gesellschaft Basel gegründet.
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 8-45-2, Foto: Carl Hoffmann