Stadtgedächtnis seit 1879

Pratteln in verschiedener Hand
Das Dorf Pratteln gehörte Anfang des 16. Jahrhunderts den Nachfahren des Ritters Bernhard von Eptingen. 1521 verkauften sie Pratteln samt Schloss und Kirche an die Stadt Basel. Am 21. April 1525 bestätigten Bürgermeister und Rat den Kauf von Schloss und Dorf Pratteln durch die Stadt Basel und regeln mit Hans Friedrich von Eptingen den Modus der Abgeltung des Kaufpreises von 5000 Gulden. Die Stadt Basel schlug Pratteln dem Amt Münchenstein zu. In der Helvetik kam Pratteln zum Distrikt Basel, 1814 zum unteren Bezirk; 1832 trat das Dorf dem Kanton Basel-Landschaft bei und gehörte nun zum Bezirk Liestal.
Die Gemeinde Pratteln ist der Fundort des bisher ältesten Zeugnisses menschlicher Aktivität auf Schweizer Boden. Der 1974 gefundene Faustkeil ist mindestens 100'000 Jahre alt. Das Dorf selbst geht auf einen Dinghof des Klosters St. Alban und den Besitz der Herren von Eptingen zurück. Diese errichteten im 11. oder 12. Jahrhundert auf dem Adlerberg die Burg Madlen, die 1356 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Nach dem Erdbeben bauten die Eptinger die Burg im Dorf als Weiherschloss wieder auf.
Im 17. Jahrhundert befanden sich im Baselbiet von den damals 88 Höfen 63 im Besitz von städtischen Privatpersonen und Stiftungen. Zahlreiche Landsitze verteilten sich über die ganze Landschaft von Pratteln und Münchenstein bis ins obere Baselbiet. Clewin Zaeslin publizierte im Stadtbuch 1972 ‹Zur Soziologie baslerischer Landsitze›.
Im Bild: Blick vom Erli nach Westen zum Dorf und Schloss Pratteln. Gouache von Emanuel Büchel, 1735.
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Landschaft, Liestal