Stadtgedächtnis seit 1879
Explosionen auf dem Wolf
Explosionen im Petrollager des Basler Güterbahnhofs Wolf vor 90 Jahren am 16. Juli 1935: «Kurz nach 23 Uhr wird Basels Bevölkerung durch gewaltige Detonationen aus dem Schlaf gerissen: die Petrollager der S.B.B. auf dem Wolf explodieren und setzen den gesamten 10'000 m2 umfassenden Lagerraum feuergefährlicher Stoffe in Flammen (Öl-, Gas- und Benzinvorräte im Wert von ½ Million Franken). Die bisher grösste Feuersbrunst Basels verursacht den Grossalarm unserer Feuerwehr; zahlreiche benachbarte Feuerwehren eilen zu Hilfe, der Sanitätsdienst und starke Polizeikräfte werden aufgeboten. Die Strassenbahnerkolonie Walkeweg muss geräumt werden; trotz dem gewaltigen Umfang der Katastrophe und der Gefährlichkeit durch herumfliegende Metallstücke usw. ereigneten sich nur zwei schwere Verletzungen» (Basler Chronik).
Die Basler Nachrichten fanden heraus, was im Jahr 1889 errichteten Petrollager in Brand geraten war: «1000 Fass Öl, 600 Kilo Benzol, 5000 Liter Benzin, 50’000 Liter Petrol und Gasöl, gegen 1000 Flaschen Butangas, ein grosses Quantum Säcke.» Der Schaden wurde auf CHF 440‘000 beziffert.
Die TagesWoche sah die Explosion als mögliche Ursache für einen Teil der Altlasten im Boden am Walkeweg. Auf der Parzelle, auf der rund 50 Jahre lang Familiengärten angesiedelt waren, soll nach der Altlastensanierung in den nächsten Jahren ein neues Wohnquartier mit Primarschule entstehen.
Den Weg ‹Von der Dampfspritze zur modernen Feuerwehrtechnik› beschrieb das Basler Stadtbuch 1982.
Im Bild: Brand und Explosion Bahnhof Wolf, Petrolkeller: Areal, Rauchschwaden, Einsatzkräfte
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto Hoffmann, Basel, BSL 1045i 19-4 1