Stadtgedächtnis seit 1879

Die Schweizerische Metallwerke AG
Die Birskorrektion in den 1860er-Jahren machte Auengebiete für Siedlungszwecke verfügbar. Mit dem Bau der Juralinie entwickelte sich im Birseck ein Industriegürtel. Genau heute vor 130 Jahren, am 8. Juni 1895, wurde die Schweizerische Metallwerke AG gegründet. Zu den Initiatoren gehörte der Basler Metallhändler Philipp Silbernagel. Die Unternehmung wurde am Flusslauf der Birs in Dornach (SO) angesiedelt. Sie hatte sich auf die Herstellung und den Absatz hochwertiger Buntmetallhalbzeuge spezialisiert. Neben der florierenden Uhrenindustrie zählten mit der Zeit auch die Elektroindustrie, Maschinenhersteller und Metallwarenfabriken zu den Kunden des Unternehmens. Der Aufschwung zu Beginn des 20. Jahrhunderts erforderte Arbeitskräfte – 1917 zählte man bereits 985 Beschäftigte –, denen auch Wohnraum zur Verfügung gestellt wurde.
Die Metallwerke AG wurde 1986 mit zwei anderen Unternehmen in der neu gegründeten UMS Schweizerische Metallwerke AG zusammengeschlossen. Im Januar 2013 übernahm die chinesische Baoshida Swissmetal AG die Schweizer Betriebe in Dornach und Reconvilier mit sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 2019 erfolgte der Verkauf an eine Schweizer Investorengruppe, die das Werk in Dornach schliessen und die Aktivitäten am Standort Reconvilier (BE) neu organisieren will. Etwa 35 der 54 Beschäftigen in Dornach verlieren diesen Sommer ihre Stelle. Auf dem Industriegebiet soll das moderne Wohnquartier Wydeneck Dornach entstehen.
Aufgrund der «Metalli», wie das Werk in Dornach auch genannt wurde, hat die Gemeinde eine der höchsten Bodenbelastungen durch Schwermetalle in der Schweiz. Das Gebiet war ab 1895 über viele Jahrzehnte hinweg überdurchschnittlichen, staubförmigen Schwermetall-Einträgen ausgesetzt. Die Belastung des Bodens wurde in einer Untersuchung von 2003 bis 2005 an insgesamt 800 Standorten gemessen. Die am stärksten belasteten Bereiche schliessen unmittelbar an das Gelände der Metallwerke an. Mit zunehmender Entfernung nimmt die Belastung des Bodens ab.
Die chemische Analyse des «Basler» Zinnsargs aus der Predigerkirche wurde von den Metallwerken Dornach AG durchgeführt. Die technologische Würdigung des Sargs ist im Stadtbuch von 1978 festgehalten.
Bildquelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv, Stiftung Luftbild Schweiz, Foto: Walter Mittelholzer, LBS_MH03-1069, undatiert (um 1930))