Zusammenschluss vor einem halben Jahrhundert

«Die Schweizerische Reederei AG und die Neptun AG geben ihre Fusion unter Wahrung der schweizerischen Beteiligungsmehrheit bekannt» (Basler Chronik, 25. Juni 1975). Das neue Unternehmen nannte sich fortan Schweizerische Reederei und Neptun AG (SRN). Es verfügte über insgesamt 108 Motorgüterschiffe, Tankmotorschiffe und Schubleichter mit einer Gesamttonnage von 116'000 Tonnen. Die von ihr belegten Baurechtsareale in den Basler Häfen umfassten rund 62'000 Quadratmeter. Der letzte grosse Aktienbesitzer der SRN, der Migros-Genossenschaftsbund, trennte sich im Februar 2000 von seiner Beteiligung. Neue Mehrheitsaktionärin war fortan die deutsche Rhenus-Logistics-Gruppe.

«Wir waren stolz, auf den ‹roten Schweizern› zu fahren. Am ganzen Rhein wurden wir mit Respekt betrachtet und oftmals auch beneidet. So sauber wie unsere Schiffe war kaum ein anderes. Nur wir Schiffsführer und Matrosen, die wir bei den ‹Roten› arbeiteten, besassen einheitliche Arbeitskleidung und eine gute Ausbildung. Wir setzten uns für unsere Reederei ein und machten uns einen Spass daraus, als Erste die Anker zu lichten und sie abends als Letzte zu setzen. Die anderen waren oft neidisch auf unser Können, aber auch weil sie wussten, dass wir für eine Reederei arbeiteten, die sich für uns und unsere Familien verantwortlich fühlte.» So beschreibt ein pensionierter SRN-Mitarbeiter seine Erfahrungen auf dem Rhein im im Basler Stadtbuch 2000 zum «Abschied von den ‹roten Schweizern›».

Im Bild: Rheinhafen Kleinhüningen, Hafenbecken I mit Schiffen, Bernoulli-Silo, 1925–1935.

Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto: Lothar Jeck, BSL 1060b 2/222

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