Das Gaswerk St. Johann

1860 wurde das Gaswerk in das St. Johann-Quartier verlegt. An diesem Standort wurde das Gas nicht mehr aus Holzkohle, sondern aus Steinkohle hergestellt, die zuerst per Eisenbahn und später mit Rheinschiffen zum Hafen St. Johann transportiert wurde. 1931 wurde die Gaskokerei Kleinhüningen gebaut, weshalb der Betrieb im St. Johann 1932 eingestellt wurde. Nach der Sprengung der alten Gasfabrik an der Voltastrasse 1934 blieben die Gaskessel stehen. Vor 40 Jahren erfolgte der Abbruch des letzten Gaskessels: «Der auf dem Voltaplatz stehende Gasbehälter (im Volksmund Gaskessel genannt) des ehemaligen Gaswerkes St. Johann mit einem Inhalt von 50'000 Kubikmetern wurde im Frühling 1985 abgebrochen. Er war 1912 von der damaligen Firma BAMAG in Berlin erstellt worden und hatte als Tagesspeicher gedient. Der Betrieb erforderte einigen Aufwand, zumal bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Dann nämlich musste mittels Heizung das zur Abdichtung erforderliche Wasser erwärmt und in Zirkulation versetzt werden. Die Umwelteinflüsse hatten in den letzten Jahren die Stahlkonstruktion immer stärker rosten lassen.» (Urs Zimmer im Stadtbuch 1985). Im Kanton Basel-Stadt legen die IWB bis 2037 das Gasnetz für Gebäudeheizungen und Kochgas mit wenigen Ausnahmen schrittweise still.

Die Fotografie entstand um 1933/34 vom St. Johanns-Tor aus. Im Vordergrund die Stadtgärtnerei und das Schlachthofareal, dahinter die zwei grossen Gaskessel beim Voltplatz, rechts davon die Schlote der chemischen Industrie.

Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Fotoarchiv Wolf, NEG 4284

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