Stadtgedächtnis seit 1879

Basler Kartengruss zum Wochenende Nr. 396
Das 1904 zwischen Steinentorberg (links) und Innerer Margarethenstrasse (rechts) erbaute Opéra-Haus an der Heuwaage ist ein städtebaulicher Verlust der 1980er-Jahre. Das Stadtbuch berichtete damals: «Mit 29’820 Ja gegen 35’316 Nein lehnten die Basler Stimmbürger am 1. Dezember 1985 die Erhaltung der alten Opéra-Ecke an der Heuwaage ab. Die Opéra-Initiative aus dem Jahr 1983 wollte das Eckhaus samt seinen unmittelbaren Nachbarbauten Innere Margarethenstrasse 8 und Steinentorberg 3 und 5 in die Schutzzone einweisen und damit einen Abbruch verhindern. Die Initianten machten dabei geltend, dass diese Häuser aus der Jahrhundertwende als Zeugen ihrer Zeit erhalten werden und das Gesicht der Heuwaage prägen sollten. Die Gegner argumentierten, dass an der Heuwaage durch den Viadukt das traditionelle Stadtbild bereits zerstört worden und deshalb Altbauten am Steinentorberg fehl am Platz seien. Wie schon im Fall des Sodeck-Hauses an der Freien Strasse, wird das Architekturbüro Diener und Diener die Neuüberbauung besorgen.»
Die Echtfoto-Ansichtskarte stammt aus dem Jahr 1924, als es das stadtbekannte Opéra-Café noch gar nicht gab. In den Räumen befand sich damals noch das Möbel- und Einrichtungsgeschäft C. Schaefer & Co. Am rechten Bildrand sieht man den Kohlelagerplatz, auf dem während der Basler Herbstmesse die hölzerne «Bahn 8» aufgebaut wurde und in den Jahren 1928/29 schliesslich die Markthalle erbaut wurde.
Die Heuwaage trug ihren Namen übrigens erst ab 1874, nachdem die alte Heuwaage im städtischen Kaufhaus am Barfi verkauft worden und hierher umgezogen war. 1902 erbaute man das kleine Waaghaus an der Binningerstrasse 2, das – «geschmackvoll, aber überflüssig» – 1959 seinen Abriss erlebte.
Barbara und Kurt Wyss berichteten im Basler Stadtbuch 1985 über den Abriss des Opéra-Hauses..
Das Basler Stadtbuch wünscht allen ein schönes (heisses) Wochenende!
Bildquelle: Basler Stadtbuch