Hält die neue Brücke?

Wenige Tage vor der Eröffnung der St. Alban-Brücke fand am 29. März 1955 die Belastungsprobe mit zahlreichen schwer beladenen Lastwagen statt. Für den 2. April 1955 vermerkt die Basler Chronik: «Nach einer Bauzeit von 21 Monaten wird die neue St. Alban-Brücke dem Verkehr übergeben. Am Eröffnungsakt sprechen Regierungsrat Dr. F. Ebi, Vorsteher des Baudepartements, und Ing. A. Ägerter, namens der Arbeitsgemeinschaft der beteiligten Firmen. Als historische Reminiszenz wird die Brücke von einer Anzahl Fahrzeugen befahren, die längst aus dem Strassenbild verschwunden sind.» Am 18. Juni feierte die Stadt die Einweihung des neuen Rheinübergangs mit einem Volksfest, an dem rund 50'000 Personen teilnahmen.

Der St. Alban-Brücke war nur eine kurze Lebensdauer beschieden. Im Zusammenhang mit der geplanten Verbindung der Autobahnen A2, A3 und der deutschen A5 erwies sich das Bauwerk als zu schmal und musste durch eine breitere Autobahnbrücke ersetzt werden. In der Lücke zwischen der Verbindungsbahnbrücke und der St. Alban-Brücke entstand die zehnspurige Schwarzwaldbrücke. Sie zählt heute zu den meist befahrenen Autobahnabschnitten Europas. 1973 wurde die St. Alban-Brücke abgerissen. Am Nordkopf der Brücke steht heute das Museum Tinguely Basel, am Grossbasler Brückenkopf befindet sich die Cécile Ines Loos-Anlage.

Mehr spannende Geschichten über die Basler Rheinbrücken erfährt man im Stadtbuch-Artikel ‹In Basel Brücken schlagen› von 1995.

Bildquelle: Basler Stadtbuch

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