Knappes Gut Wasser: Verstaatlichung der Basler Brunnen

Bevölkerungswachstum, Industrialisierung und Übernutzung der Wasserversorgung in der Stadt Basel führten in den 1850er- und 1860er-Jahren zu zahlreichen Nutzungskonflikten um das knappe Gut Wasser. Am 29. Januar 1864 erhielt die private Gesellschaft für die Wasserversorgung der Stadt Basel die Konzession zum Aufbau einer modernen Wasserversorgung. Auf den Tag genau vor 150 Jahren, am 27. Mai 1875, beschloss der Grosse Rat als letztes Geschäft in seiner alten Mehrheitskonstellation, die verschiedenen Brunnenanlagen der Wasserversorgung zu kaufen und die Eigentümer mit 3,1 Millionen Franken zu entschädigen.

Vier Jahre nach dem Kauf, also 1879, wurde das Gas- und Wasserwerk gegründet, das 1978 mit dem Elektrizitätswerk zu den Industriellen Werken Basel, kurz IWB, fusionierte.

Die Historiker David Trefas und Christoph Manasse haben die faszinierende Geschichte der Basler Energie- und Wasserversorgung über mehrere Jahre erforscht. Ihre Publikation «VERNETZT, VERSORGT, VERBUNDEN – Die Geschichte der Basler Energie- und Wasserversorgung» erschien 2006 im Christoph Merian Verlag. Im Jahr 2013 schrieb David Tréfás einen Artikel über die Privatisierung der Wasserversorgung im Basler Stadtbuch.

Im Bild: «Samson und Delila»-Brunnen am Barfüsserplatz, aufgenommen zwischen 1925 und 1935.

Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto: Lothar Jeck, BSL 1060b 2/251

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