Stadtgedächtnis seit 1879

‹Kumm uff dr Minschterplatz›
Die Basler Chronik hält für den 2. bis 4. Juni 1950 fest: «Unter dem Motto ‹Kumm uff dr Minschterplatz› veranstalten verschiedene gemeinnützige Vereinigungen einen Bazar, verbunden mit Kilbi, zugunsten der Basler Heilstätte, der Tuberkuloseliga und der Taubstummenanstalt in Riehen. Der Nettoertrag, der zusammen mit dem Postcheck-Sammelergebnis 600'000 Fr. erreicht, wird verteilt: 400'000 Fr. für die Basler Heilstätte und je 80'000 Fr. an die beiden andern Institutionen.»
Die Basler Heilstätte für Brustkranke in Davos-Dorf, errichtet 1896, war die erste Volksheilstätte für Tuberkulosekranke. Die Gelder der Basler Benefizveranstaltung ermöglichten von 1950 bis 1952 einen Umbau und eine Erweiterung der Heilstätte. Es wurden unter anderem die Heizzentrale, das Verwalterhaus und die Aufenthaltsräume ausgebaut.
Die Höhenklinik wurde 1985 geschlossen und an die Carlton AG verkauft, die das Areal für Touristikzwecke nutzen wollte. In der Folge wurde aus dem Sanatorium ein Durchgangszentrum für Asylsuchende, später eine Rehabilitationsklinik für Drogenabhängige und zuletzt wurden die Patientenzimmer als Wohnungen und die grösseren Räume als Ateliers vermietet. 2007 wurde es abgerissen, um Platz für das AlpenGold Hotel zu schaffen. An die Zeit des Basler Sanatoriums erinnert heute nur noch die Zufahrt zum Hotel, die Baslerstrasse.
Was mit den verbleibenden 40 000 Franken aus der Sammlung geschehen ist, ist dem Stadtbuch übrigens nicht bekannt ...
Träger der Basler Heilstätte in Davos war die GGG Basel. Im Text zur Zweihundertjahrfeier der GGG im Stadtbuch 1977 ist ein kurzer Abschnitt zur Basler Heilstätte zu finden.
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Fotograf Bernhard Wolf-Grumbach