Dank für humanitäre Hilfe aus Basel

Heute vor exakt 130 Jahren, am 20. Oktober 1895: «Feier der Einweihung und Enthüllung des Strassburger-Denkmals.» (Basler Chronik)

Das Kunstwerk des Colmarer Bildhauers Frédéric-Auguste Bartholdi, der auch die New Yorker Freiheitsstatue schuf, wurde von der Stadt Strassburg als Dank für die humanitäre Hilfe aus Basel während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 an die Basler Bevölkerung gespendet. Wenige Wochen nach dem Ausbruch des Krieges besuchte eine Schweizer Delegation die von deutschen Truppen belagerte und stark beschädigte Stadt Strassburg und veranlasste die Evakuierung von fast 2000 Zivilflüchtlingen.

Das von Baron Gruyer aus Strassburg gestiftete und vom Künstler August Bartholdi aus Paris projektierte Monument mit der Figurengruppe aus weissem Marmor wurde auf der Elisabethen-Anlage achsial auf den Centralbahnplatz ausgerichtet. Für die Aufstellung sprach der Regierungsrat am 11. Juli 1895 den Betrag von 10'000 Franken, wie in der Basler Chronik vermerkt ist. Bartholdi zeigt Helvetia als Retterin, die ihren Schild schützend über Alsatia hält. Alsatia stellt die kriegsversehrte Stadt Strassburg allegorisch dar, mit gesenktem Haupt und umringt von teils nackten und verletzten Kindern.

Gleichzeitig erschien im Auftrag des Regierungsrates eine von Staatsarchivar Dr. Rudolf Wackernagel verfasste Denkschrift mit dem Titel ‹Die Unterstützung der Stadt Strassburg durch die Schweiz im Kriegsjahr 1870›.

Warum die Elisabethenanlage ein garten- und kulturgeschichtliches Denkmal von städtebaulicher Bedeutung ist, zeigt Jochen Wiede im Stadtbuch von 1989 auf.

Im Bild: Strassburger-Denkmal, vor 1927.

Bildquelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv, PK_006603

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