Stadtgedächtnis seit 1879

Gottesacker statt Rebgarten
Vor 175 Jahren, im April 1850, wurde das Leichenhaus des berühmten Basler Architekten Melchior Berri auf dem Elisabethenfriedhof fertiggestellt. 1817 entstand auf dem Gelände eines ehemaligen Rebgartens der Gottesacker St. Elisabethen, der Platz für 1‘000 Gräber bot. 1872 wurde der Friedhof in einen Park umgewandelt. Das Leichenhaus, das zwischenzeitlich als Kapelle, Magazin des Kanalisationsamtes und Probelokal des Kantonalen Musikverbandes diente, wurde 2011 seiner neuen Funktion als Gastronomiebetrieb zugeführt (Umbau Christ & Gantenbein Architekten). Die Basler Chronik schrieb am 10. Juni 2011: «In der Elisabethenanlage öffnet nach jahrelangen Umgestaltungsarbeiten das Kulturcafé ‹Zum Kuss›. Der Name soll auf das Wachküssen des Orts durch die Parkerneuerung verweisen. Das Café-Haus wurde 1850 vom berühmten Basler Architekten Melchior Berri erbaut. Es ist das ehemalige Leichenhaus des Elisabethen-Friedhofs, der nach 1872 zum Park umgestaltet wurde, und noch heute als ‹Totehüüsli› bekannt». Bis vor wenigen Monaten wirtete seit dem Jahr 2011 Markuss Engeler im Café ZUM KUSS, seit Oktober 2024 ist es neu Roger Greiner.
Im Bild: Elisabethenanlage mit Leichenhaus, das ab 1903 als Kapelle diente.
Zur Familiengeschichte von Melchior Berri hat Wilhelm Abt im Stadtbuch 1971 publiziert,
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 6-43-4