Stadtgedächtnis seit 1879
Ein vermeintlicher Sensationsfund vor 60 Jahren
«Die Yale-Universität veröffentlicht einen aufsehenerregenden Bericht über eine Basler Karte aus der Zeit um 1440, auf der Amerika bereits eingezeichnet ist.» (Basler Chronik, 11. Oktober 1965). Die Mitte der 1960er-Jahre von der Universität Yale erworbene Karte aus dem 15. Jahrhundert zeigt eine präkolumbianische «Vinlanda Insula», einen Abschnitt der nordamerikanischen Küste südwestlich von Grönland.
Seit die Karte 1957 überraschend auf den Markt gelangte, bestehen Zweifel an ihrer Authentizität. Ein anonymer Käufer erwarb sie für 250'000 Dollar und schenkte sie der Yale-Universität. Im Jahr 2021 teilte die Universität mit, dass die Karte, die angeblich das von Wikingern entdeckte Neufundland zeigen soll, eine moderne Fälschung ist. Eine neue Analyse von Wissenschaftlern und Restauratorinnen der Universität Yale konnte nachweisen, dass die Karte mit moderner Tinte gezeichnet wurde.
Eduard Wirz publizierte 1941 unter dem Titel «Wie man früher nach Amerika reiste. Zur Geschichte der baslerischen Auswanderung zu Beginn des 19. Jahrhunderts».
Im Bild: Die Vinland-Karte stellte sich im Jahr 2021 als Fälschung heraus.
Bildquelle: Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library, MS 350A