Ein archäologischer Fund im Haus zum Neunhof vor 30 Jahren

«Die Basler Denkmalpflege stösst bei der Untersuchung der Liegenschaft Stiftsgasse 5 auf eine Steintafel aus dem 13. Jahrhundert, die mit der Inschrift ‹Disiu mure ist dis huses› (Diese Mauer gehört zu diesem Haus) erstmals Auskunft über Besitzverhältnisse gibt» (Basler Chronik, 13. Januar 1995).

Ein Brand im ersten Obergeschoss des Flügelbaus im Jahre 1992 führte zu Sanierungsarbeiten im Neuenhof und war Anlass für eine Bauuntersuchung. Im ersten Stock wurde eine Nische mit einer Sandsteintafel mit der Inschrift «DISIV MURE IST DIS HVSES» entdeckt. Nach der Freilegung der Mauern wurde klar, dass die Nische mit der Steintafel ein originaler, mit Backsteinen in den Mauerverband eingebauter Bestandteil eines zweiten Kernbaus aus dem 13. Jahrhundert war. Die Schriftart und der Zweck – eine mögliche parzellenrechtliche Beurkundung – verweisen auf eine ähnliche, schon länger bekannte Schrifttafel aus dem Jahr 1264, die in der Rittergasse 33/35 gefunden wurde.

«Von Denkmalpflege und von Denkmälern» war der erste Beitrag von Alfred Wyss im Stadtbuch 1978, in dem er als neuer Basler Denkmalpfleger seine Ansichten und Absichten darlegte. Sein letzter Text erschien im Stadtbuch 1994. Er trägt denselben Titel: «Von Denkmalpflege und von Denkmälern».

Im Bild: Ansicht des Engelhofes, Stiftsgasse Nr. 1 und 3, zum Kleinen Engelhof, und Nr. 5 zum Neuenhof im Jahr 1929

Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 7-49-1

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