Aus der Pionierzeit der Basler Personenschifffahrt

Am 25. Juni 1905 begab sich die Zofingia unter den Augen der zahlreich erschienenen Schaulustigen auf Rheinfahrt nach Breisach. Die Basler Chronik hält für den 24. Juni 1905 fest: «Die Regierung ladet Bundesrat, Bundesversammlung und sonstige Interessenten zu einer Dampferfahrt auf dem Rhein nach Neuenburg ein. Es leistet der Einladung nur ein beschränkter Kreis Folge, die Fahrt verläuft aber trotz wenig günstiger Witterung sehr hübsch und gemütlich. Am folgenden Tag, Sonntag, veranstaltete die Studentenverbindung ‹Zofingia› zur Nachfeier ihres Heinrichkommerses auf zwei Dampfern eine Rheinfahrt nach Breisach.»

Das beeindruckende Foto entstand am St. Johanns-Rheinweg unterhalb der Schifflände. Im Hintergrund erkennt man die Kaserne, die kurz vor der Vollendung stehende Mittlere Brücke und etwas näher, die St. Johann-Fähre.

Der Schweizerische Zofingerverein, kurz die Zofingia, ist die älteste und zugleich grösste einheitlich farbentragende Studentenverbindung der Schweiz. Die Section Basel wurde 1821 gegründet. Ab etwa 1830 trugen die Zofinger das Couleur, bestehend aus der weissen Mütze und dem rot-weiss-roten Band, als äusseres Erkennungsmerkmal.

Ein Höhepunkt im Basler Zofingerjahr ist das «Zofingerconzärtli», die älteste Vorfasnachtsveranstaltung der Stadt, die seit 1889 von den Studenten verfasst und aufgeführt wird. In der Zofingia waren im Laufe der Geschichte zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aktiv. Dazu zählen das Gründungsmitglied Jeremias Gotthelf sowie zahlreiche Bundesräte, National- und Ständeräte. Beim Centralfest 1945 waren unter anderem General Guisan und die Bundesräte von Steiger und Petitpierre anwesend. Auch heute sind hohe Wirtschaftskapitäne, Politiker und andere Persönlichkeiten Zofinger.

100 Jahre nach dem ersten Konzert veröffentlichte das Stadtbuch eine kurze Geschichte der «Zofingerconzärtli».

Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 1-46-2

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