Bomben auf Kembs und der Rheinhafen ohne Wasser am 7. Oktober 1944

«Mehrere Staffeln englischer Bomber greifen das Stauwerk Kembs unterhalb Basels mit Sechstonnen-Bomben an. Eine grössere Anzahl Explosionen, zum Teil von Zeitbomben herrührend, erschüttern die Luft so sehr, dass an einigen Stellen Basels die Scheiben in Brüche gehen. Infolge der Sprengung von Schützen am Stauwehr fliesst ein Teil des gestauten Rheinwassers ab; in Basel fällt der Rheinpegel im Verlauf von drei Stunden um beinahe drei Meter, so dass die im Kleinhüninger Hafenbecken II liegenden Schiffe raschestens abgeschleppt werden müssen.» (Basler Chronik)

Das Foto von Hans Bertolf zeigt die MS Nidwalden, die – mit 18 weiteren Schiffen – im Hafenbecken II auf Grund liegt. Als Folge der Kriegseinwirkungen wurde im Oktober 1944 die Rheinschifffahrt eingestellt und erst im April 1946 wieder aufgenommen.

Das Stauwerk ist für die Schifffahrt in Basel von grosser Bedeutung: «Die Stauwirkung reicht bis oberhalb des Stadtgebietes von Basel. In den Hafenanlagen wurde die Wassertiefe durch den Stau um etwa 3 bis 4 m erhöht. Die seit der Inbetriebnahme des Kraftwerkes Kembs 1933 neu erstellten Hafenanlagen wurden auf das Vorhandensein des Kembser Staues ausgerichtet.» Das Hafenbecken I, der Klybeckquai und der Industriehafen St. Johann konnten ihren Betrieb auch bei niedrigem Pegel aufrechterhalten.

Ein kurzer Beitrag im Basler Jahrbuch 1945 beschreibt die teilweise Zerstörung des Stauwerks Kembs/Märkt und die Auswirkungen auf die Rheinschifffahrt.

 

Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1060c 3/2/511

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